Herzlich Willkommen im Weinhaus Bunte Kuh

Die Sage vom Felsen der Bunten Kuh
Als noch die Ritter hausten
Hier in dem Thalgebiet.
Oft Schwert und Lanze,
sausten,
Daß hell der Funke sprüht;
Bei Nacht und nebel kamen
Die Ritter und ihr Troß,
Sie dann dem Nachbar nahmen
Die Freiheit und das Schloß.

Sie führten schlimmen Wandel
Und raubten auch dazu,
Sie störten Trieb und Handel
Und auch des Bürgers Ruh,
In dunkler Felsenspalte
Aufs Rauben sannen sie,
Doch wenn ein Glöcklein schallte,
Sie beugten fromm die Knie.

Einst saß ein schlimmer Degen,
Den Mordstahl in der Hand,
Versteckt in den Gehegen
Dort an der Felsenwand:
Er wußt, daß der Waren Hüter
Ein kleines Häuflein sei.

Schon kamen angezogen
Sie aus dem Oberthor,
"Ihr Knechte, spannt den Bogen",
Rief er, doch an sein Ohr
Schlug glockenrein und helle

Ein kleises Kling, Kling, Kling,
Als wenn die Gottesschelle
Zu einem Kranken ging.

Rasch lösten das Gefieder
Sie nun von dem Geschoß,
Es knieten still sich nieder
Der Ritter und sein Troß.
Schon spült des Flüßchens Welle
Des Lasttiers Huf und Fuß,
Noch immer klang die Schelle
Und rief zum Gottesgruß.

Schon um die Felsenklippe
Der Zug überzog,
Da rasselts im Gestrüppe,
Das Buschwerk kracht und bog:

Und um den Hals die Schelle
Trat eine bunte Kuh.
Der Ritter reif: " Zur Hölle
Fahr mit der Schelle du!"

Er hieb die Kuh in Stücken,
Sie taumelte hinab
Bis auf des Felsens Rücken
Und dann ins nasse Grab.
Und bis zu unseren Tagen
Sieh´st lieber Wand´rer Du,
All dort ein Felsstück ragen,
Genannt die "Bunte Kuh".